Schutz vor Cryptotrojanern

Sicher haben Sie schon aus den Medien von Verschlüsselungsviren (Cryptotrojanern) erfahren oder sind selber mit ihnen in Kontakt gekommen.
Im Gegensatz zu „klassischen“ Viren, die Ihr Computersystem reversibel schädigen oder für illegale Aktivitäten kapern, verhindern die Cryptotrojaner wie z.B. WannaCry den Zugriff auf Ihre Daten und verlangen Lösegeld für die Freischaltung.

WannaCry – Ganze Netzwerke sind in Gefahr

WannaCry ist noch desaströser, da dieser Virus nicht nur einen Computer kompromittiert, sondern sich durch einen Wurm-Algorithmus über alle Systeme im Netzwerk ausbreiten kann.

Gegenwärtige Virenangriffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie innerhalb kürzester Zeit tausende Systeme gleichzeitig befallen und die Angriffe beenden, sobald die ersten Antivirenhersteller Lösungen anbieten. Dadurch sind Antivirenlösungen für die Gefahren nur ein eingeschränkter Schutz.

3 Sicherheitsmaßnahmen gegen Cryptotrojaner

Als zusätzlichen Schutz gegen Datenverlust durch Verschlüsselungsviren empfehlen wir drei EDV-Maßnahmen auf allen Computern durchzuführen.

  1. Aktivierung der File Execution Policy
  2. Installation von Sophos Intercept X
  3. Entfernen von lokalen Administratoren Berechtigungen von Mitarbeitern

Aktivierung der File Execution Policy

File Execution Policy ist ein kostenfreies Feature von Microsoft, das ab Windows 7 aktivierbar ist. Die Implementierung ist denkbar einfach wie effektvoll und verhindert das Ausführen von Programmen, die vom Benutzer heruntergeladen wurden.

In der Regel kann ein Benutzer eine ausführbare Datei bewusst oder unbewusst auf seinen Computer herunterladen und ausführen. Diese Möglichkeiten nutzen die meisten aller Viren, indem sie z.B. hinter einer „Rechnung“, „DHL Paketsendung“ etc. ausführbare Dateien verstecken. Wenn der Benutzer nun so eine Virenrechnung aus dem Email öffnet, kann sie durch die File Execution Policy keinen Schaden anrichten, denn die Ausführung ist grundsätzlich unterbunden.

Programme die von Ihrer IT installiert werden können natürlich ausgeführt werden. Sie werden in einem Programmverzeichnis installiert, das von der File Execution Policy ausgenommen ist, und auf das der Benutzer nur lesend Zugriff hat.

Installation von Sophos Intercept X

Sophos Intercept X ist ein Zusatzprogramm, das zusätzlich zum bestehenden Virenschutz ein schädigendes Verhalten von Programmen erkennt. Der klassische Virenschutz arbeitet immer reaktiv auf bereits bekannte Viren. Sophos Intercept X kann unbekannte Viren erkennen, in dem es das Verhalten von Programmen beobachtet. Beginnt etwa ein Programm mit sehr vielen Dateiänderungen (zb. Verschlüsselung), ist das komplett unüblich und ein Virenbefall sehr wahrscheinlich.  Intercept X stellt die verschlüsselte Daten wieder her, unterbindet den Prozess und gibt eine Warnung aus.

Entfernen von lokalen Administratoren Berechtigungen von Mitarbeitern

Solange eine Benutzer Administratorenrechte auf seinem Computer hat, hat auch der Virus, der vom Benutzer ausgeführt wird, Zugriff auf alle Bereiche. Durch weniger Rechte kann ein möglicher Ausbruch geringer gehalten werden, weil der Benutzer nicht auf alle Bereiche schreiben kann. Sollte ein Benutzer Software ganz bewusst installieren wollen, ist es besser, ein separates administratives Konto zu besitzen, mit dem das Programm installiert wird. Für den Anwender gibt es jedenfalls keine Einschränkungen bei der Standardnutzung seines Computers.

Haben Sie noch Fragen zu WannaCry & Co.?

Unser IT-Service Team hilft Ihnen gerne weiter!