Welche Digital Marketing Trends Werbetreibende im Jahr 2020 erwarten haben wir Ihnen in unserem Blog zusammengefasst! Artikel versäumt? Was sich nächstes Jahr in der digitalen Werbelandschaft sonst noch tut, erfahren Sie in Teil 1!

Real Time Video Marketing

Mit voranschreitender Innovation, hat sich auch unser Lebenstempo verändert: Von Online-Einkaufserlebnissen unabhängig aller Öffnungszeiten bis hin zum 24 Stunden Support bei welchem sich ein Mitarbeiter per Chat einem Anliegen widmet.

Wir wollen Kundenservice, Information und Unterhaltung, jetzt. Mehr als 2,7 Milliarden Stunden Livestream wurden in Q2 2019 allein auf der Streamingplattform Twitch geschaut.

Livestreamviews Q2, 2019 (Quelle: Techcrunch)

All das hat sich natürlich auch auf unser Konsumverhalten bei Werbung ausgewirkt: 80% der Nutzer ziehen eine Produktvorstellung im Livestream einem Blogartikel vor. Der Wunsch nach relevanten Inhalten in Echt-Zeit nehmen Vertreter der Videospielindustrie schon viele Jahre wahr. Der Wert von Influencern als authentische Markenbotschafter bleibt weiterhin unumstritten. eCommerce-Riese Alibaba nutze die zunehmende Livestream Beliebtheit chinesischer Staatsbürger im Rahmen einer Single’s Day Kampagne mit exorbitantem Erfolg: 38,4 Milliarden USD brachte die Kampagne innerhalb von 24 Stunden ein!

DSGVO

Datenschutz ist in aller Munde. Ein harmloses Online Gewinnspiel bewegte den Europäischen Gerichtshof im Oktober dazu, ein Urteil mit Konsequenzen zu fällen: Webseitenbesucher müssen die Möglichkeit haben, vor der Nutzung einer Webseite der Verwendung nicht essentieller Werbecookies aktiv einzuwilligen.
Bei Konsumenten hat dieser Prozess einen viel bewussteren Umgang mit Daten zur Folge. Während viele Marketer durch dieses neu gewonnene Bewusstsein schlechtere Resultate befürchten, sehen wir das eher gelassen: Besteht ein tatsächlicher Mehrwert hinter der Freigabe persönlicher Daten sinkt die Bereitschaft des Nutzers laut dieser Studie von Deloitte kaum. Anders verhält es sich bei der Datenfreigabe für Drittanbieter. Im neuen Jahr sollten Sie sich gut überlegen welche Daten Sie wofür benötigen und Ihre Kunden auf jeden Fall einweihen. Diese Transparenz stärkt nicht nur das Vertrauen in Ihre Marke: Konzentrieren Sie sich auf das Sammeln hochwertigerer Daten und bieten Sie Ihren Kunden zeitgleich die bestmögliche Nutzererfahrung.

Messaging Dienste als Werbeplattform

Wann haben Sie das letzte mal eine SMS versendet?

1,5 Milliarden Nutzer machen WhatsApp zur weltweit beliebtesten Messaging App. Zusammen mit Telegramm, Signal und dem Facebook Messenger verdrängten Instant Messaging Dienste mittlerweile auch in Österreich die klassische SMS. Soziale Medien ermöglichen Unternehmen, genauer als je zuvor auf ihre Kunden einzugehen.

Nach dem Kauf ist vor dem Kauf: Der Wunsch nach noch maßgeschneiderten Dienstleistungen und noch schnellerer Bearbeitung, lässt die Grenze zwischen Kundenservice und Werbung immer mehr verschwimmen. Nutzer ziehen häufig vor Unternehmen eine Nachricht zu hinterlassen, bevor sie einen Anruf tätigen und Zeit in der Warteschlange riskieren.

Nicht nur die bequeme Bearbeitung von Anliegen wird von Konsumenten geschätzt: Neben der Nutzererfahrung wird bei schneller Kontaktaufnahme per Messaging Dienst oder Chatbot auch das Vertrauen in Firmen gestärkt.

Online-Reputationsmanagement

Was andere denken ist Ihnen egal? Sollte es aber nicht sein!

Konsumenten lesen durchschnittlich 10 Rezensionen bevor sie online einen Kauf tätigen. Viele fühlen sich auf Grund positiver Rezensionen in ihrem Vorhaben bestätigt, dabei haben sie die Kaufentscheidung für sich bereits getroffen. Anders verhält sich der unsichere User: Fallen die Kundenbewertungen zum Produkt überwiegend negativ aus, entscheiden sich viele an diesem virtuellen Schaufenster vorerst vorbeizugehen.

Doch nicht nur Online-Shopper lassen sich von schlechten Rezensionen beeinflussen! Der Google Algorithmus gibt Strafpunkte, aber auch Belohnungen für Kundenbewertungen aus. Während Influencer als Markenbotschafter vor allem einem jüngeren Publikum Computerspiele, Modemarken und Kosmetikprodukte näher gebracht haben, profitieren immer mehr Unternehmen von Sozialen Medien als Marktforschungsinstrumente. Neben einer besseren Kundenbindung erlangen Sie über Social Analytics wertvolle Information zu Ihren Produkten und können so kostengünstig erheben wo Verbesserungsbedarf besteht.

Experten vermuten, dass Rezensionen unter Googles ca. 200 Rankingfaktoren an zweiter Stelle stehen und großen Einfluss auf Platzierungen in Suchergebnissen haben!

Abschied von Likes

Selten fand ein Anglizismus so schnell Einzug in die deutsche Sprache. Durch weite Verbreitung längst kein Jugendwort-Kandidat mehr, verabschieden wir uns heuer nicht nur vom alten Jahr: Das Like als wertvolle Erfolgskennzahl, ist bald Geschichte!
Während ein Like schnell gegeben ist, zählen im digitalen Marketing zunehmend deutlichere Interaktionssignale: Kommentare, Clicks und das Teilen von Inhalten bleiben weiterhin Metriken die Sie im Auge behalten sollten. Einige Plattformbetreiber kündigten bereits an, die Anzahl an Likes in Beiträgen zu verbergen. Instagram hat diesen Schritt schon gewagt!

Wir sind gespannt wie sich diese Entwicklung auf die Anordnung von Beiträgen in Feeds auswirkt. Sollten sie Ihre Social Media Strategie für 2020 bereits ausgearbeitet haben, können Sie beruhigt sein: Eine gute Kampagne sollte nie das Sammeln möglichst vieler Likes, sondern stets das Erwecken wahren Interesses mittels hochwertigen Contents zum Ziel haben!

Big Player halten weiterhin die Spitze

Ganz oben ist es nicht immer Einsam! Trotz Datensschutzskandal und damit einkehrenden Shitstorm teilt Zuckerberg mit Facebook und Instagram, begleitet von Twitter, YouTube und LinkedIn den Thron der Social Media Giganten.

Nicht zu unterschätzen sind die Vielzahl mobiler Anwendungen für jugendliche Zielgruppen. Die chinesische Video-App TikTok wurde 2019 so oft heruntergeladen wie keine andere Anwendung. Auch Snapchat berichtet im März 2019 beeindruckende 90% aller 13 bis 24-Jährigen Smartphone User erreicht zu haben. Trotz fester Positionierung der Big Player als dominanteste Werbenetzwerke, sind wir schon gespannt darauf was „kleinere“ Anbieter uns 2020 für Werbemöglichkeiten bieten.

Interaktive Inhalte

Die zunehmende Verwendung des Webs als Marketingplattform hat zur Folge, dass wir als User bereits im Alltag mit einem Überfluss an Information konfrontiert werden. Inhalte gezielt an relevante Personen auszuliefern, ist über die Jahre Ziel fast jeder online Marketingstrategie geworden.

Mit der Weiterentwicklung des Nutzerverhaltens stehen Kreative nun vor der Herausforderung Werbeinhalte so zu gestalten, dass sie aus diesem Informationsfluss herausstechen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen:

Wo ein Sichtkontakt immer mehr an „Wert“ verliert und maximal zur Steigerung der Markenbekanntheit beitragen kann, sind sich Werbetreibende einig, dass immersive Erlebnisse statische Inhalte schon bald ersetzten werden. Anstatt lediglich zu sehen, kann der Konsument sich aktiv mit dem Inhalt beschäftigen und wird somit zum Teilnehmer.

Kultserie Black Mirror zum Vorbild: Interaktives Sicherheitsvideo der Wiener Linien

Umfragen, 360° Videos und Dynamische Anzeigen: Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Im Rahmen einer Sicherheitskampagne, laden sogar die Wiener Linien Fahrgäste ein Online zu entscheiden, ob es sich bei der dargestellten Situation um einen Notfall handelt. Welche Konsequenzen Ihre Entscheidungen haben können, erfahren Sie hier!

 

Fazit: Wird 2020 das Jahr der Influencer? Oder vielleicht, doch das Jahr der programmatischen Werbung? Die digitale Werbelandschaft ist mittlerweile sehr Facettenreich: Auf diversen Plattformen trifft man auf noch diversere Zielgruppen.
Selten beschränken sich Marketingstrategien auf einen einzigen Kanal. Für uns bei IXSOL wird auch 2020 das Jahr des Kunden! Ziel Ihrer digitalen Werbestrategie sollte, Jahr für Jahr, die Steigerung ihrer Reichweite, Verbesserung Ihres Service und vor allem der Dialog mit Ihren potentiellen (aber auch bestehenden) Kunden sein!