Als Contentmanagement System für Unternehmen aller Größenordnungen erfreut sich WordPress auch 2022 großer Beliebtheit. Die intuitive Admin-Oberfläche, eine Vielzahl kostenfreier Plugins und attraktive Templates ermöglichen auch Redakteuren ohne Programmierkenntnisse eine visuell ansprechende Webseite zu kreieren.
Erst mal online, machen sich leider auch die Schattenseiten des (ursprünglich für Blogger geschaffene) Systems bemerkbar: Mangelhafte Performance, fehlerhafte Darstellung auf Mobilgeräten und Sichtbarkeitsverlust in Suchergebnissen sind nur einige Probleme, die Inhaber von WordPress Seiten beschäftigen. Der folgende SEO-Leitfaden wurde eigens für WordPress Projekte verfasst und enthält die wichtigsten Maßnahmen zur Sichtbarkeitssteigerung.

Ob Sie nun mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen haben, Ihr WordPress Projekt gerade erst in den Startlöchern steht, oder Sie mit Ihren Inhalten besser ranken wollen – Wir haben Ihnen eine SEO-Checkliste Erstellt, mit welcher Ihre WordPress Seite sicher zum Erfolgshit wird!

VOR PROJEKTBEGINN

1. Hostinganbieter mit Bedacht wählen

Die Auswahl des Hostinganbieters sollte bereits in den ersten Planungsschritten erfolgen. Obwohl zahlreiche Anbieter mit günstigen Hostingpaketen locken, ist Sparfüchsen hier besondere Vorsicht geboten! Neben dem Minimum an Leistung, stellt ein unzuverlässiger Hostingpartner auch ein Sicherheitsrisiko für Ihre Daten dar. Bevor Sie Ihre Webseite einem Anbieter anvertrauen, sollten sich zumindest folgende Fragen stellen:

  • Werden notwendige Plugins Unterstützt?
  • Wie geht der Hostinganbieter mit Backups um und in welchen Abständen wird Ihre Webseite abgesichert?
  • Ist eine Staging-/Entwicklungsumgebung im Paket enthalten?
  • Verfügt Ihr Wunschpaket über die erforderliche Leistung für umfangreiche WordPress Projekte?

Warum Hosting nicht gleich Hosting ist und worauf es bei der Auswahl eines SEO-freundlichen Hostingpartners wirklich ankommt, können Sie hier nachlesen!

2. CDN für die schnellere Auslieferung von Inhalten

Ein Content Delivery Network ist dafür zuständig, statische Inhalte wie Bilder, aber auch Ihre Javascript und CSS-Dateien zwischen zu speichern und auf Abruf schnell auszuliefern. Die Nutzung eines CDNs wirkt sich spürbar auf die Ladegeschwindigkeit Ihrer Webseite aus. Das erfreut nicht nur Besucher, sondern auch Suchmaschinen!

3. Templateauswahl

Geschmäcker sind verschieden und Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters – doch was finden Suchmaschinen schön?
Was SEO-Herzen tatsächlich höherschlagen lässt, ist sauberer, schneller Code! So kann die Ladezeit schon zu Beginn gering gehalten werden. Um eine zufriedenstellende Auslieferungsrate in Suchergebnissen zu erreichen, gilt auch bei Javascript- und CSS-Dateien: Weniger ist Mehr!

Ein einfaches Layout erlaubt auch dem User sich einfacher durch Ihre Inhalte zu Klicken. Unterstützt das Template von Haus aus strukturierte Daten und eine mobile Version, können diese Kosten zukünftig eingespart werden!

Themeforest Store

Achten Sie bei der Templateauswahl nicht nur auf Design und Performance. Sind besondere Funktionen bereits integriert, sparen Sie sich als Betreiber zukünftig Entwicklungskosten.

4. Cache Plugin

Um Webseiten möglichst schlank zu halten, gilt es die Anzahl der verwendeten Plugins so gering wie möglich zu halten. Redakteure ohne Programmierkenntnisse werden sich immer nützlicher Erweiterungsfeatures erfreuen, sollten aber stets im Hinterkopf behalten, dass sie abhängig von ihrer Größe, Performanceverluste mit sich bringen können. Verzichten sollte man auf keinen Fall auf ein Caching Plugin. Die Zwischenlagerung von Inhalten trägt, besonders bei Mobilgeräten, zu einer schnellen Auslieferung bei. Dies verbessert die Nutzererfahrung und wird von Suchmaschinen mit einer besseren Platzierung belohnt!

WÄHREND DER ENTWICKLUNG

5. WordPress Kategorien

Seit erster Erscheinung im Jahr 2003, ist WordPress schon lang aus seinen Kinderschuhen hinausgewachsen und ist Basis für über 40% aller CMS Webseiten weltweit. Die für Blogger geschaffene Grundstruktur blieb allerdings bis in die heutige Version (5.9.3) bestehen. Genau diese verursacht bei abweichender Nutzung oft doppelte Inhalte und wird vielen Betreibern unerwartet zum Verhängnis! In der Struktur eingebundenen Kategorien stellen eigene URLs dar, welche unabhängig vom Inhalt von Suchmaschinen gecrawled werden. Haben Sie keine Verwendung für Kategorieseiten, ist unbedingt ein noindex-Tag oder ähnliches einzurichten.

Kategorien von der Suche ausschließen

Haben Sie für Kategorien keine Verwendung, entfernen Sie diese in den Beitragseinstellungen, oder schließen Sie diese aus der Suche aus

6. WordPress Tags für SEO nutzen

Neben „klassischen“ SEO-Maßnahmen wie der Einrichtung von Title-Tags, Überschriften und Metabeschreibungen, verfügt WordPress über ein einzigartiges Feature zur Kennzeichnung von Inhalten. Tags, oder Schlagwörter, ermöglichen die Zuordnung Ihrer Beiträge in getrennte Themenbereiche und werden von Suchmaschinen berücksichtigt. Nutzer finden sich innerhalb Ihrer Seite besser zurecht, Filtermöglichkeiten erhöhen die Engagement-Rate bei denjenigen, die sich vertiefend mit einem Themengebiet auseinandersetzen wollen.

screenshot_Tags

Zusätzlich zu Keywords lassen sich Inhalte mit sogenannten Tags (oder Schlagwörter) in Themengebiete einordnen

7. Wie sich Permalinks auf SEO Auswirken

Auch die URL-Struktur wirkt sich auf Platzierung und Auslieferung Ihrer Seiten in Suchergebnissen aus. Enthält die Adresszeile z.B. Keywords und/oder eine kurze Zusammenfassung des nach Ansteuerung vorzufindenden Inhalts, erleichtert das auch Suchmaschinen das Crawlen. Leider ist die Standard Einstellung bezüglich URL-Struktur in WordPress nicht SEO-freundlich.

8. Spamkommentare schaden SEO

Mit zunehmender Bedeutung von Social Proof (Bewertungen, Kommentare echter User), können Spamkommentare schädliche Auswirkungen auf die Performance Ihrer Seite in Suchergebnissen haben. Die neueren Versionen von WordPress hindern Crawler von Haus aus daran, Links in Kommentaren zu folgen. Low Quality Hyperlinks lassen Sie als Betreiber weniger glaubwürdig wirken und führen langfristig zu schlechteren Platzierungen. Um auf der ganz sicheren Seite zu sein, können Sie neben dem nofollow-Attribut ein ReCapcha einbauen um Zugriffe durch Bots zu verhindern.

Wordpress Einstellungen für Kommentare

Ist die Kommentarfunktion auf Ihrer WordPresseite in Verwendung, können Sie die Veröffentlichung auch erst nach Freigabe durch Moderatoren ermöglichen. Achtung: Dies ersetzt kein ReCapcha und dient nur der Früherkennung von Spam

9. Titel, Beschreibungen, Überschriften

Diese wohl wichtigsten SEO-Kriterien ermöglichen erst die Erfolgreiche Paarung von Suchanfrage und Resultat und dürfen auf keinen Fall vernachlässigt werden. Falsch umgesetzt, ist keine eindeutige Zuordung möglich und die Zugriffe halten sich in Grenzen. Schlecht- optimierte oder doppelte Inhalte wirken sich ebenfalls negativ auf die organische Sichtbarkeit in Suchnetzwerken aus. Zweiteres wird gelegentlich sogar abgestraft!

10. XML Sitemap  für eine Einwandfreie Indexierung

Eine Sitemap im XML-Format klärt Suchmaschinen zuverlässig über die Struktur Ihrer Webseite, sowie sämtliche darin enthaltener Unterseiten auf. Die Datei kann in der Search Console hinterlegt werden, wo sie jederzeit abgerufen werden kann.
Das Yoast SEO Plugin beinhaltet auch in der kostenlosen Ausführung eine Funktion zur Sitemap Generierung.

Allgemeine Yoast Einstellungen

Mit dem Yoast SEO Plugin können Sie automatisch eine aktuelle Sitemap im XML Format generieren lassen.

11. Interne Verlinkung stärkt Seitenarchitektur

Verweisen Ihre Inhalte auf andere Bereiche Ihrer Webseite, helfen Sie Besuchern nicht nur bei der Navigation. Die Seitenarchitektur wird dadurch verstärkt und wertvoller Linkjuice auf weiterführende Inhalte übertragen. Setzen Sie Hyperlinks immer im Sinne des Nutzers. Verlinkt dieser Blogartikel auf mehr als 100 Unterseiten, lässt das auch Suchmaschinen an Ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln!

12. Alt-Tags für uneingeschränkten Zugang

Barrierefreiheit nach WCAG Standard wird für Webauftritte im öffentlich-rechtlichen Raum bereits gesetzlich vorgeschrieben. Sind Ihre Inhalte ohne Einschränkung verfügbar, wird das auch von Suchmaschinen belohnt! Eine kurze Beschreibung in Form eines Alt-Tags, ermöglicht auch Usern mit eingeschränkter Sicht Bildinhalte mittels Screenreader auszulesen. Für die Überarbeitung von Alt-Tags Ihrer WordPress-Seite, ist kein Plugin erforderlich! Sie können die Texte einfach bei den Einstellungen der jeweiligen Bilder einfügen:

IMG Alt Text via Mediengallerie

Über die WordPress Mediengalerie lassen sich nicht nur Größe und Ausrichtung von Grafiken einstellen, sondern auch Alternativtexte für Barrierefreien Zugang hinterlegen

13. rel“canonical“ gegen doppelte Inhalte

Doppelte Inhalte sind für Suchmaschinen schon lange ein absolutes No-Go. Die Einführung des rel“canonical“-Tags weist Google auf die Originalversion von Inhalten hin. Dies ist nicht nur bei mehrsprachigen Webseiten wichtig, sondern Schützt Ihre Inhalte auch vor Diebstahl durch Scraper und andere User. Der rel“canonical“-Tag dient als Quellnachweis und hat sich als zuverlässige Maßnahme zur erfolgreichen Bekämpfung doppelter Inhalte etabliert. Sie betreiben Ihre Webseite in mehreren Sprachen? Hier finden Sie nützliche Tipps für die internationale Ausrichtung!

14. Robots.txt einrichten

Mit der steigenden Anzahl von Webseiten, müssen Suchmaschinencrawler von Bing, Google und co. einige Überstunden machen. Um die Crawleffizienz zu steigern, reicht eine einzelne Textdatei mit einfachen Anweisungen aus! Die Robots.txt-Datei weist Suchmaschinen darauf hin, welche Seiten in Suchergebnissen erscheinen sollen und welche nicht berücksichtigt werden müssen. Login-, Danke- und Bestätigungsseiten haben in Suchergebnissen nichts verloren. Auch der wp-admin Bereich, sollte zum Beispiel von Crawlern ignoriert werden. Diese Einstellungen können Sie auch im Yoast Plugin tätigen. Häufig enthält die Robots.txt einen Hinweis auf die vollständige Sitemap.

Robots.txt Einstellung über Yoast

Sie können Ihre Robots.txt-Datei bequem über Plugins bearbeiten, um Suchmaschinen klare Anweisungen zu geben.

NACH LAUNCH IHRER WORDPRESS SEITE

15. Regelmäßige Updates

Auch nach Fertigstellung Ihrer WordPress Webseite ist es erforderlich, Ressourcen für anfallende Wartungen bereitzustellen. Aktive Plugins, verwendete Templates und sogar die WordPress Version selber, sollten regelmäßig aktualisiert werden! Ist Ihre Software immer auf dem neusten Stand, profitieren Sie als Betreiber vom maximalen Potential ihrer Anwendungen. Kleinere Updates in Form von Patches bringen oft sicherheitsrelevante Neuerungen mit sich und sollten auf keinen Fall zu lange aufgeschoben werden!

16. Backups schützen vor Datenverlust

Besonders wenn Sie größere Änderungen an Ihrer Webseite, z.B. etwa Versionsupdates, geplant haben, sollten Sie Ihre Daten absichern um Verluste vorzubeugen. Sollte Ihr Hostingpaket keine Sicherung beinhalten, gibt es auch hierfür eine Reihe von Erweiterungen. Beim IXSOL Blog haben wir z.B. Updraft in Verwendung und bereits zum absichern dieses Artikels verwendet! Um auf der ganz sicheren Seite zu sein, können Sie Backups Ihrer Webseite auch automatisieren. So können Sie im Ernstfall Ihre Inhalte unkompliziert wiederherstellen.

Updraft Datensicherung

Führen Sie regelmäßige Sicherung Ihrer Webseite durch, um Inhalte im Falle eines Verlustes wiederherstellen zu können.

17. SEO Monitoring und -Analyse

Obwohl die Plattform seit Gründung schon lange aus ihren Kinderschuhen hinausgewachsen ist, sind oft genau die Blogfunktionen, welche Betreibern die Webseitenpflege erleichtern, Verursacher klassischer SEO-Fehler.
Um Ihr Ranking in Suchergebnissen zu erhalten und laufend zu verbessern, helfen regelmäßige Analysen Ihrer WordPress Seite. Werden Ihre Inhalte auf einmal nicht so gut wie sonst ausgeliefert, kann die Überprüfung auf gängige SEO-Kriterien oft schon die Ursache aufdecken! Performante Tools wie SEMrush und SE Ranking helfen bei der Erhebung technischer Fehler. Manchmal genügt auch ein Blick ins kostenfreie Google Analytics um den Übeltäter ausfindig zu machen. Wer eine alternative Analysesoftware bevorzugt, wird hier bestimmt fündig.

Gewissenhaftes Monitoring ermöglichen nicht nur, realistische Ziele zur Verbesserung der Leistungskennzahlen zu setzten. Schenken Sie Suchmaschinenkriterien schon bei der Erstellung Ihrer WordPress Webseite Beachtung, verschaffen Sie Ihren Inhalten die beste Basis für eine Erfolgreiche Positionierung im Netz.

 

IXSOL betreut schon viele Jahre Kunden bei der Erstellung und Wartung Ihrer WordPress Projekte. Sollten Sie eine Webseite in Planung haben und sich für dieses beliebte System entschieden haben, wünscht unser Team viel Freude bei der Umsetzung und einen erfolgreichen Launch!

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